Philipp Nawrath
im Interview
Reha Pause
mit DSV Biathlet Philipp Nawrath
Die Saisonvorbereitungen laufen auf Hochtouren und gemeinsam mit dem Team vom Medical Park Chiemsee arbeitet Philipp Nawrath an den vorhandenen Defiziten.
Wir treffen:
Philipp Nawrath, Biathlet vom Deutschen Skiverband (DSV).
Wann und Wo?
Medical Park Chiemsee, Bernau/Felden im Juli 2020
Sein bisher größter Erfolg:
In der Saison 2019/2020 war Philipp Nawrath in seiner bisherigen Bestform. Nach mehreren Podiumsplätzen im IBU-Cup erreichte er auch in den Weltcups gleich drei Top-Ten Platzierungen. Vor allem im Heimweltcup in Ruhpolding überzeugte er mit seiner Leistung – 5. Platz mit der Staffel und 7. Platz im Sprint.
Trotz Leistenbruch im Frühjahr mit anschließender Operation setzt Philipp alles daran auch in der kommenden Saison (20/21) wieder anzugreifen. Dafür laufen die Saisonvorbereitungen auf Hochtouren und gemeinsam mit dem Team vom Medical Park Chiemsee arbeitet er an den vorhandenen Defiziten.
Wie sieht dein perfektes Frühstück aus?
Haferflocken und Müsli dazu Nüsse und verschiedene Obstsorten der Saison – was eben gerade passt. Kaffee zum Beispiel trinke ich eher weniger. Nur wenn ich genug Zeit habe und beim Frühstück entspannen kann.
Heiß oder Kalt - welche Gegebenheiten sind für dich und deinen Körper ideal?
Ich mag beides gern. Also kalt gern mal als Regeneration nach dem Training. Direkt beim Biathlonstadion in Ruhpolding springe ich gerne mal in die Traun. Die ist wirklich eisigkalt. Aber genauso gerne gehe ich auch mal in die Sauna.
Wie ist das beim Sport, bis zu wieviel Minus-Grad ist es noch angenehm?
Letztes Jahr bin ich einen Wettkampf bei fast minus 20 Grad gelaufen. Hier hatte ich im Vergleich zu anderen kaum Schwierigkeiten. Klar man merkt es an den Fingern, aber ich habe keine Probleme die Temperatur im Körper zu behalten. Ich mag es lieber kälter als zu warm.
Was lässt deinen Puls höherschlagen?
Ein Schlagzeug. Wenn ich die Möglichkeit habe, spiele ich auch mal selber, aber das Feeling von dem Instrument ist einmalig. Bei der Weltmeisterschaft in Antholz war ein riesen Schlagzeug aufgebaut. Die Band hat dann im leeren Stadion geprobt und ich habe trainiert. Da war dann der reine Sound von einem Schlagzeug zu hören. Das war irre den Sound und die instrumentalen Bässe live mit zu erleben.
Dein Tipp für die optimale Regeneration beziehungsweise Entspannung nach einem anstrengenden Trainingstag?
Das ist meistens erst mal viel essen, die Speicher gut auffüllen. Die Auswahl ist dann bunt gemixt – Kohlenhydrate, viele Vitaminen und vor allem frisch zubereitet. Außerdem gehört Gymnastik dazu. Das ist zwar manchmal unliebsam, aber sehr effektiv.
Kraftraum oder Ausdauertraining?
Dann tendiere ich eher zu Ausdauertraining.
Ist es dir wichtig, dass Familie und enge Freunde bei einem Wettkampf dabei sind oder machst dich eher nervös?
Das ist teils, teils. Manchmal hätte ich es gern, dass sie da sind, weil es mir Sicherheit gibt. Ich muss sie dann auch nicht direkt sehen. Aber wenn ich in Übersee bin, ohne sie, mache ich teilweise genauso gute Rennen, wenn nicht sogar noch besser. Hier kann ich mich dann nur auf mich konzentrieren.
Hast du ein besonders Ritual vor dem Wettkampf?
Nein, tatsächlich nicht. Es gibt zwar einen eingespielten zeitlichen Ablauf vor jedem Wettkampf, aber kein besonders Ritual. Das ist auch gut so denn, wenn ich das Ritual mal nicht machen könnte, hätte ich Bedenken, dass etwas schiefläuft. Aber klar ein bisschen Aberglaube ist immer mit dabei.
Wir sind im Medical Park Chiemsee, was gefällt dir während deiner ambulanten Therapie besonders gut?
Das Zusammenspiel von Physiotherapie und den Trainern, die mit mir arbeiten. Das Team bringt mich in der Kräftigung weiter und zeigt mir meine Defizite auf. Die ganzen Behandlungen greifen wie Zahnräder ineinander. Das ist toll.
Nimmst du neue Trainingsimpulse mit nachhause?
Ich denke schon, dass das eine oder andere mich in Zukunft mit Sicherheit weiterbringt. Wahrscheinlich nicht sofort, aber für das langfristige Aufbautraining ist von den Übungen etwas dabei, was weiterhilft.
Danke, Philipp, für das interessante Gespräch! Wir wünschen Dir alles gute für die nächste Saison!