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BURN-OUT:
WIE DRÜCKE ICH DIE RESET-TASTE?

Nicht nur Zukunftsängste und depressive Verstimmungen plagten Elke S. schon ein gutes Jahr lang, sondern auch starke Rückenschmerzen und Schlaflosigkeit. Dann begab sie sich in ein sechswöchiges, maßgeschneidertes Reha-Programm. Im Medical Park Chiemseeblick werden unter anderem Patienten mit Burn-out behandelt – einem Krankheitsbild, das in Deutschland immer häufiger diagnostiziert wird.

Fest stand: Elke S. wünschte sich, dass es ihr endlich wieder besser geht. Als sie in den Medical Park Chiemseeblick kam, litt sie unter schweren Rücken- und Schulterschmerzen, Schlaflosigkeit und starker Erschöpfung. „Auf einer Schmerzskala von 1 bis 10 lag ich am Tag meiner Ankunft bei 9“, sagt sie im Nachhinein.

Vor etwa einem Jahr habe der Arbeitsstress drastisch zugenommen – und eine Abwärtsspirale aus traurigen Gedanken und immer stärker werdender körperlicher Symptomatik in Gang gesetzt. In der Position zwischen ihrer selbständigen Tätigkeit als PR-Beraterin und einer Teilzeitstelle als Sekretärin geriet die 56-Jährige immer mehr zwischen die Fronten.

 

DESHALB WIRD BURN-OUT IN DEUTSCHLAND IMMER HÄUFIGER DIAGNOSTIZIERT:

  • Erhöhtes Arbeitsvolumen, das in weniger Zeit bewältigt werden muss
  • Informationsflut
  • Erwartung ständiger Erreichbarkeit
  • Druck „von oben“

Ein weiteres Phänomen, das in einen Burn-out münden kann, ist die sogenannte Gratifikationskrise. Darunter versteht man die Erfahrung, dass die eigene Arbeit nicht als wertvoll angesehen wird – dass die Tätigkeit nicht den eigenen Potenzialen entspricht. Diese Lücke zwischen individuellen Fähigkeiten und tatsächlicher Arbeit kommt auch Elke S. aus ihrem Job im Sekretariat vertraut vor. Paradoxerweise können auch zu wenig Arbeit oder das Gefühl der Unterforderung zu einem Burn-out führen.

Elke S. hatte alles versucht – doch erfolglos. Was sich dann bei ihr einstellte, war ein niederschmetterndes Ohnmachtsgefühl und das Gefühl, keine Haltepunkte mehr zu finden: ein klassischer Burn-out.

Burn-out passiert, wenn die Selbstbezüge verloren gehen und man für die Arbeit ausbrennt.

Fabian Krüger, Psychologe im Medical Park Chiemseeblick.

144 %

Zunahme der Fehltage von Beschäftigten durch psychische Belastung in Deutschland in den vergangenen elf Jahren

BURN-OUT
WAS IST DAS EIGENTLICH?

Burn-out gilt als problematischer Begriff. Lange Zeit war unklar, was mit dem häufig gebrauchten Wort eigentlich gemeint ist. Die bisherige, recht schwammige Definition: „Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung“. Mit der Überarbeitung der Internationalen Klassifikation von Krankheiten (ICD) hat die Weltgesundheitsorganisation nun Klarheit geschaffen.

Erstmalig wird in der 11. Überarbeitung des ICD Burn-out als eindeutig arbeitsbezogenes Phänomen definiert: nicht nur als ein „Gefühl der Erschöpfung“ – auch durch „eine zunehmende geistige Distanz oder negative Haltung zum eigenen Job“ und „ein verringertes berufliches Leistungsvermögen“.

Burn-out ist der sozialverträgliche Begriff für depressive Symptome im Arbeitsprozess.

Andreas Bock, Chefarzt Psychosomatik Medical Park Chiemseeblick.

REHA BEI BURN-OUT
DER WEG ZURÜCK ZUM GLÜCK

Wie erging es Elke S. nach vier Wochen im Medical Park am Chiemsee? Viele Stunden Atemtherapie und autogenes Training, einige Kunsttherapie-Einheiten und auch mehrere Gruppentherapie-Sitzungen in der sogenannten Burn-out-Gruppe hatte Elke S. bis dahin absolviert. Zudem übte sie im Trainingsraum am Stepper und der Beinpresse, ging regelmäßig schwimmen und führte ein Therapiebuch. Dieses sogenannte Journaling half ihr dabei, verschiedene Problemebenen zu erkennen und Zusammenhänge im Leben klarer zu sehen. „So kann man erneut auf die Handlungsebene kommen“, erklärt Andreas Bock, Stellvertretender Chefarzt Psychosomatik.

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RAUS AUS DER KRISE, REIN INS LEBEN

Die starke körperliche Symptomatik hatte sich bei Elke S. spürbar abgeschwächt: Die Schulter- und Rückenschmerzen waren sehr viel weniger, auch die Qualität ihres Schlafs hatte zugenommen. Vom anfänglichen Schmerzlevel von 9 war sie auf einer Stufe 4 angekommen. „Ich schlafe inzwischen wie ein Baby – und das fühlt sich fantastisch an“, sagt die 56-jährige Schwäbin, „denn schließlich: Die Schlaflosigkeit war das Allerschlimmste an meinem Burn-out. Schlimmer noch als die Stunden, in denen ich so viel geweint habe.“

 

HEILSAME GESPRÄCHE

Auch Fabian Krüger freut sich über die Fortschritte von Elke S. Dem Psychologen vom Medical Park Chiemseeblick ist es ein besonderes Anliegen, dass die Reha-Erfolge nachhaltig wirken. Deswegen bereitet er seine Patienten auf Probleme vor, die auf sie zukommen können und gibt ihnen Anleitung, damit umzugehen. Sich besser vom Arbeitsalltag abzugrenzen, indem man sich beispielsweise nicht immer sofort anbietet, sondern erst einmal zurückhaltender reagiert: Diesen Ratschlag nimmt auch Elke S. mit nach Hause.

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Das Schwierigste am Therapieprozess ist, dass man das Erlernte in den Alltag integriert.

Fabian Krüger, Psychologe im Medical Park Chiemseeblick.

NACH DEM BURN-OUT
WIEDER IN BALANCE

Andreas Bock formt seine Hände zu zwei Schalen: „Im Idealfall halten sich Belastungsfaktoren und Wohlbefinden die Waage.“ Um herauszufinden, wie es um die innere Balance steht, solle man sich daher mindestens drei Mal pro Woche ehrlich befragen: Wie geht es mir? „Und wenn Sie sich dann am Montagmorgen genauso schlecht fühlen wie Freitagabend, wissen Sie, dass akuter Handlungsbedarf besteht.“

 

WIEDER ERFÜLLT ZURÜCK IN DEN JOB

Nach einem Abschlussgespräch mit Elke S. verfasste Andreas Bock am Ende ihres Reha-Aufenthalts eine sozialmedizinische Empfehlung an ihren Arbeitgeber. „Auch wenn es manche nicht gerne hören – jeder Arbeitgeber hat in Deutschland eine Fürsorgepflicht“, macht der Chefarzt Psychosomatik deutlich. Zwei Zugeständnisse ihres Vorgesetzten hatte Elke S. schon während ihrer Reha bekommen. So stimmten die Patientin neben den Therapieerfolgen auch eine Genehmigung für einen Stehschreibtisch und ein direkt bevorstehender Abteilungswechsel zuversichtlich: „Da geht was!“

Dieser Artikel entstand mit beratender Unterstützung von Andreas Bock, Chefarzt im Medical Park Chiemseeblick in Bernau-Felden.