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REHA NACH BRUSTKREBS:
ZU NEUER STÄRKE

Der Krebs stellt Kerstin B. mehrere Male auf eine Belastungsprobe. Im Medical Park Blumenhof Bad Feilnbach    gelang es ihr, sich körperlich zu erholen und neue Zuversicht zu schöpfen – auch dank des Einfühlungsvermögens ihrer Therapeuten.

Der Tag beginnt im Medical Park Blumenhof in Bad Feilnbach mit Kunst. Kurz vor acht Uhr finden sich einige Frauen in einem Raum ein, dessen Tische zu einer langen Tafel zusammengeschoben sind. Das Fenster an der Stirnseite weist hinaus ins satte Grün des Frühsommers. „Kunsttherapie“ steht als erster Programmpunkt auf dem Therapieplan der acht Reha-Patientinnen an diesem Dienstag Anfang Juni.

Eine der Teilnehmerinnen an dieser Kunsttherapie heißt Kerstin B. Aufgrund einer Krebsdiagnose wurde ihr vorsorglich die linksseitige Brust entfernt – dort wurden eine Zyste und ein Fibroadenom gefunden. Im Anschluss an diese OP ist sie zur Reha in den Medical Park Blumenhof gekommen. Kerstin B. hat den Mut gefunden, uns ihre Krankheitsgeschichte zu erzählen und uns ein Stück weit an ihrem Alltag in Bad Feilnbach teilhaben zu lassen.

DIAGNOSE: KREBS
SO FING ALLES AN

Es begann im Sommer 2009, als Kerstin B. starke Kopfschmerzen bekam. Eine CT-Aufnahme bei einer Neurologin brachte den Grund dafür ans Licht: ein faustgroßes Falxmeningeom. Darunter versteht man eine Gewebeneubildung im Gehirn, die in der Regel gutartig ist. In einer 13-stündigen Operation konnte Kerstin B. der Großteil des Tumorgewebes entnommen werden – allerdings nicht alles.

Vier Monate später: Bei einer Biopsie wurde Brustkrebs festgestellt. Acht Wochen lang wurden Kopf und Brust von Kerstin B. gleichzeitig bestrahlt. Die betroffene Brust konnte erhalten werden, dennoch ging die Krankheit nicht spurlos an ihr vorüber. Die Diagnose war eine große Belastung für Kerstin B.: nicht nur physisch, auch für die Psyche.

BRUSTKREBS PRÄVENTION
WIE KANN MAN VORSORGEN?

Brustkrebs bereitet im frühen Stadium keine Beschwerden oder Schmerzen. Umso wichtiger ist die Früherkennung: Je eher ein Mammakarzinom, also ein häufig bösartiger Tumor der Brustdrüse, diagnostiziert wird, desto besser sind die Chancen auf Heilung.

So lassen sich Auffälligkeiten frühzeitig erkennen:

  • Frauen ab 30 können einmal im Jahr zum Frauenarzt gehen, der Brust und Achselhöhlen abtastet und auf Veränderungen achtet.
  • Frauen zwischen 50 und 69 Jahren werden alle zwei Jahre zur Mammographie in ein spezialisiertes Untersuchungszentrum eingeladen.
  • Regelmäßige Selbstkontrolle: Tasten Sie die Brust in regelmäßigen Abständen systematisch ab und achten Sie darauf, ob die Brustwarze beim Zusammendrücken Flüssigkeit absondert. Falls etwas ungewöhnlich sein sollte, suchen Sie vorsorglich einen Arzt auf.

Bitte beachten Sie, dass die Selbstuntersuchung die ärztliche Kontrolle nicht ersetzen kann.

BRUSTKREBS REZIDIV
WENN DER KREBS ZURÜCKKOMMT

Im Januar 2017 erhielt Kerstin B. bei einer Routineuntersuchung die Nachricht: „Der Brustkrebs ist zurückgekehrt.“ Wenn nach einer Phase, in der bei regelmäßigen Nachuntersuchungen keine Tumorzellen nachgewiesen werden konnten, der Krebs an der gleichen Stelle wiederauftritt, sprechen Mediziner von einem sogenannten Rezidiv.

Zwar war das Rezidiv gutartig, aber es musste dennoch entfernt werden. Eine Masektomie war dazu nötig, also die chirurgische Entfernung der Brust. Kurze Zeit danach meldete sich auch der verbliebene Tumor im Hirn wieder. Er hatte eingeblutet und konnte glücklicherweise im Februar 2018 komplett entfernt werden. Ein anschließender Reha-Aufenthalt half Kerstin B. dabei, nach diesem gesundheitlichen Rückschlag wieder zu neuer Stärke zu finden.

Oft ist ja nicht der Krebs das eigentliche Problem, sondern der Lebensrucksack, den die Menschen tragen.

Gabriele Daxeder, Kunsttherapeutin und Heilpraktikerin für Psychotherapie im Medical Park Blumenhof Bad Feilnbach.

WAS KÖNNEN URSACHEN FÜR KREBS SEIN?

Für den Großteil der Krebserkrankungen sind die Entstehungsmechanismen noch nicht ausreichend bekannt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass sich lediglich 30 Prozent aller Erkrankungen durch Vorbeugung verhindern ließen. Der überwiegende Teil von 70 Prozent entsteht aus Ursachen, die noch immer nicht eindeutig identifiziert sind. Hierzu zählen auch genetische Dispositionen, die die Entstehung von Krebs begünstigen können.

Dass unter anderem auch Stress zu Krebs führen kann, davon geht auch Chefarzt Dr. med. Andreas Arndt aus: „Frauen sind hier besonders gefährdet – mit Beruf, Kindern und Haushalt sind sie oftmals an drei Fronten gleichzeitig tätig. Öfter als Männer denken sie dabei zu wenig an sich.“ 

Natürlich ist es hart. Aber ich versuche, mich immer wieder aufzurappeln.

Kerstin B., ehemalige Reha-Patientin im Medical Park Blumenhof    Bad Feilnbach.

REHA NACH BRUSTKREBS
WIE GEHT ES NACH DER OP WEITER?

Ein Reha-Aufenthalt unterstützt Krebserkrankte dabei, sich zu erholen und wieder neue Zuversicht zu schöpfen. „Laut Statistik schließt nur ein Drittel der Fälle nach der Behandlung eine Reha an. Meiner Meinung nach muss der Patient oder die Patientin aber aus seiner gewohnten Umgebung herausgerissen werden – damit ein Erholungseffekt einsetzt und ein intensives Nachdenken geschieht“, empfiehlt Dr. Arndt. Denn oft geht es nicht nur um die körperliche Erholung, ernste Erkrankungen hinterlassen auch Spuren in der Seele. In einer ansprechenden Umgebung findet man leichter wieder zur Ruhe. Das hat auch Kerstin B. geholfen: „Die Landschaft hier ist wunderschön – auch sie gibt mir neue Kraft.“ 

 

WIE KANN EINE REHA NACH BRUSTKREBS KONKRET AUSSEHEN?

  • Kunst- und Gestaltungstherapie kann Impulse für neue Gedanken geben und helfen, die Perspektive zu weiten.
  • Sport- und Bewegungstherapie wie Nordic Walking, geführte Wandertouren oder Schlingentraining fördern gerade bei Brustkrebs eine aufrechte Haltung und verleihen dem Rumpf mehr Stabilität.
  • Osteopathische Behandlungen sind für die grundsätzliche Stärkung des Gesamtorganismus förderlich. Mit speziellen Techniken wie der Cranio-Sacral-Therapie kann individuell auf Patientin oder Patient eingegangen werden.
  • Psychologische Betreuung und Entspannungstherapien können bei der Krankheitsverarbeitung helfen.
  • Ernährungsberatungen oder -schulungen machen eine gesunde Lebensweise schmackhaft, die dem Körper langfristig guttut.
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HELFEN WIEDER AUF DIE BEINE:
MUT UND ZUVERSICHT

Manchmal lässt der Krebs den Körper nicht los: Knapp acht Jahre später traten bei Kerstin B. die Krebssymptomatiken erneut auf. Wie geht man damit als Betroffener um? „Bei der Reha im Blumenhof setzen wir alles daran, unsere Patientinnen und Patienten in einen psychisch besseren Zustand zu bringen und so ihr Leistungsvermögen Stück für Stück zurückzugewinnen“, erklärt Dr. Andreas Arndt, Chefarzt für Onkologie. 

Zu einer Reha nach Brustkrebs gehört selbstverständlich die körperliche Aufbauarbeit nach der Operation. Ebenso wichtig sind aber auch therapeutische Angebote, um das Erlebte besser verarbeiten zu können. Im Verlauf der Reha wird der Therapieplan feinjustiert – manches davon übernehmen Patienten später dann auch in ihren Alltag. So hat es auch Kerstin B. gemacht, die nach wie vor regelmäßig eine Osteopathin besucht und weiterhin Yoga praktiziert. So hat sie trotz mehrerer Schicksalsschläge wieder ihren Weg zurück ins Leben gefunden – mit festem Willen und dem Blick nach vorn.

Dieser Artikel entstand mit beratender Unterstützung von Dr. med. Andreas Arndt, Chefarzt Onkologie und Facharzt für Innere Medizin im Medical Park Blumenhof in Bad Feilnbach.