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  • Hüft-TEP (Totalendoprothese)

Was ist eine Hüft-TEP?

 

Eine Hüft-Totalendoprothese – oder abgekürzt TEP – ist ein künstliches Hüftgelenk, welches das komplette natürliche Gelenk vom Hüftkopf bis zur Hüftpfanne ersetzt. Der Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks ist mittlerweile ein Standardeingriff und zählt zu den häufigsten Operationen in Deutschland. So wurden in der Bundesrepublik im Jahr 2018 rund 239.204 Implantationen künstlicher Hüftgelenke durchgeführt.

Wann ist das Einsetzen einer Hüft-TEP notwendig?

Die Implantation einer Hüft-TEP ist sinnvoll, wenn es zu einer Abnutzung des Knorpels zwischen Gelenkkopf und Gelenkpfanne des Hüftgelenks gekommen ist. Die Passform des Gelenks ist dann nicht mehr optimal und die erhöhte Reibung führt zu Schmerzen und eingeschränkter Beweglichkeit bei Betroffenen.

Grund für eine solche Abnutzung kann altersbedingter Gelenkverschleiß (Arthrose) sein, oder ein Verschleiß des Hüftgelenks im Speziellen (Koxarthrose). Eine Koxarthrose kann beispielsweise auch durch Überlastungen, Gelenkfehlstellungen oder Entzündungen hervorgerufen werden. Auch nach einem Schenkelhalsbruch oder bei rheumatisch-entzündlichen Erkrankungen wie Arthritis kann ein künstliches Hüftgelenk notwendig werden.

Betroffenen, die aufgrund der genannten Belastungen immer weiter in ihren körperlichen Fähigkeiten eingeschränkt wurden, kann durch die Implantation einer Hüft-TEP ein neues aktives Leben ohne Schmerzen ermöglicht werden.

Wie läuft die Hüft-OP ab?

Aufgrund der Vielzahl an möglichen Prothesentypen und Operationstechniken gibt es kein standardisiertes Vorgehen beim Einsetzen einer Hüft-TEP. Art und Ablauf des Eingriffs sind immer abhängig von den individuellen Voraussetzungen des Patienten.

Unabhängig von der letztendlich gewählten Methode müssen vor der Hüft-OP einige wichtige Faktoren geklärt werden, um Komplikationen möglichst auszuschließen. Damit die Beinlänge und der Abstand zwischen Oberschenkelknochen und Hüftgelenk so exakt wie möglich rekonstruiert werden können, wird der Eingriff mithilfe spezieller Planungssoftware genauestens vorbereitet. Anhand von Röntgenaufnahmen, einer Computertomographie (CT) oder einer Magnetresonanztomographie (MRT) kann die passende Prothesenart, deren Größe und die spätere Position schon im Vorfeld der Operation genau bestimmt werden.

Wie sieht die Reha nach der Implantation einer Hüft-TEP aus?

Für eine erfolgreiche Rehabilitation nach einer Hüft-OP ist ein ganzheitliches Reha-Konzept entscheidend. Im Medical Park Humboldtmühle in Berlin legen Ärzte und Therapeuten gemeinsam mit den Patienten die angestrebten Reha-Ziele fest. Basierend auf dem jeweiligen Gesundheitszustand und den Aktivitäten, die im Alltag gemeistert werden müssen, wird ein individueller Therapieplan erstellt. Dieser zielt nicht nur auf die bloße Wiederherstellung der Körperfunktionen ab, sondern soll auch die Wiederteilnahme am sozialen Leben möglichst vereinfachen. Schließlich ist die Möglichkeit zur Selbstversorgung und Erwerbstätigkeit für die Patienten ebenso wichtig, wie wieder fit und mobil zu werden.

Beispielhaft kann die Reha folgendermaßen ablaufen:

  • Da die Patienten meist schon wenige Tage nach der Operation in die Rehaklinik verlegt werden, wird dort zunächst mit der Schmerztherapie begonnen. Während in der direkten postoperativen Phase noch Morphine und Opioide eingesetzt werden, zielt die Therapie darauf ab, Menge und Einnahmedauer der Schmerzmittel möglichst schnell zu reduzieren. 
  • Ebenfalls möglichst früh nach der Operation starten Physiotherapeuten mit der Mobilisierung der Hüft-TEP. Spezielle Übungen steigern die Beweglichkeit des künstlichen Hüftgelenks und stärken die umliegende Muskulatur. Medizinische Massagen und Lymphdrainagen sorgen für eine Lockerung der Muskulatur und unterstützen das Abschwellen des Gewebes nach der Operation.
  • In der medizinischen Trainingstherapie (MTT) arbeiten Patienten unter Anleitung von Sporttherapeuten am weiteren Muskelaufbau. Mit modernsten Trainingsgeräten oder im Wasser kann effektiv geübt werden, ohne das künstliche Hüftgelenk zu überlasten.
  • Beim ADL-Training (Activities of Daily Living) lernen Patienten anschließend, mit dem neuen Hüftgelenk umzugehen und sich möglichst gelenkschonend im Alltag zu verhalten.

Wie gestaltet sich das neue Leben mit einer Hüft-TEP?

Nach dem Reha-Aufenthalt muss die Hüft-TEP in regelmäßigen Nachsorgeuntersuchungen überprüft werden. Eine der wichtigsten Voraussetzungen dafür, die Funktion des künstlichen Hüftgelenks langfristig zu sichern, ist regelmäßige Bewegung. Deshalb sollte die in der Reha praktizierte körperliche Betätigung auch daheim im Alltag weiter fortgeführt werden. Etwa zwei bis zweieinhalb Stunden sanfter Sport pro Woche sind das empfohlene Optimum für Prothesenpatienten. So bleibt das Kunstgelenk mobil, aber wird nicht überlastet. Als Hilfestellung hat Medical Park ein eigenes Programmheft zum Zirkeltraining entwickelt, mit dem Patienten auch nach der Reha regelmäßig üben können.

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