Was sind Triggerpunkte?

 

Triggerpunkte sind sehr kleine Verkrampfungen der Muskelfasern, die Schmerzen hervorrufen. Diese Schmerzen können dabei in Körperareale ausstrahlen, die weit vom eigentlichen Triggerpunkt entfernt liegen. Die Bezeichnung Triggerpunkt leitet sich von „trigger“ – dem englischen Wort für „auslösen“ – ab. Es werden also Schmerzempfindungen verursacht, die an vollkommen anderer Stelle als am Ort des eigentlichen Auslösers wahrgenommen werden. Triggerpunkte sind deshalb häufig die Erklärung für chronische Schmerzen, die als therapieresistent erscheinen können.

Untersuchungen von Triggerpunkten haben gezeigt, dass eine lokale Entzündungsreaktion die Ursache für den Schmerz ist. Im Bereich der kleinen Muskelverkrampfungen herrscht ein sehr niedriger pH-Wert, was zu einer Übersäuerung führt. Auch der Sauerstoffanteil des Gewebes ist in betroffenen Regionen geringer, als üblich. Durch Behandlung der Triggerpunkte wird die Konzentration dieser Entzündungssubstanzen im Muskel erfolgreich reduziert. Schmerzen können so gelindert werden.

Wie entstehen Triggerpunkte?

Triggerpunkte entstehen durch eine Überlastung des Muskels. Diese kann entweder akut auftreten – wie etwa durch einen Unfall oder eine plötzliche Verletzung beim Sport – oder durch eine chronische Fehlbelastung des Muskels hervorgerufen werden. Oft entstehen Triggerpunkte durch zu intensives oder zu einseitiges Training oder eine falsche Körperhaltung am Arbeitsplatz.

Wie läuft eine Triggerpunkt-Behandlung ab?

Triggerpunkte finden:

Zunächst wird der Patient mit den Händen untersucht, um die Lage des zu behandelnden Triggerpunkts auszumachen. Für ausgebildete Therapeuten ist dies ein Leichtes, da sie genau wissen, wo gesucht werden muss. Im Bereich des Triggerpunkts ist der Muskel hart und verspannt. Stränge und Knoten können deutlich ertastet werden. Außerdem sind diese Verhärtungen äußerst empfindlich: Übt der Therapeut langen, kräftigen Druck auf einen solchen Muskelknoten aus, verspürt der Patient einen starken Schmerz, der auch noch an einer anderen Stelle des Körpers auftritt.

Triggerpunkte behandeln:

Zur effektiven Behandlung von Triggerpunkten können unterschiedliche Therapie-Methoden angewendet werden.

  • Manuelle Behandlung: Unter Verwendung spezieller Handgriffe und sogenannter „Massagehölzchen“ übt der Therapeut gezielten Druck auf die gefundenen Triggerpunkte aus. Dabei wird das Muskelgewebe gedehnt und die Verkrampfung gelöst. Abschließend erfolgt eine kurze Massage des betroffenen Areals.
  • dry-needling: Als „trockene Nadelung“ wird die Methode bezeichnet, den Triggerpunkt mit einer Akupunkturnadel anzustechen. Dies führt zu einer Muskelentspannung und zum Abklingen der lokalen Entzündung – auch ganz ohne das Einspritzen eines Medikaments. Diese Art der Behandlung darf in Deutschland nur von Ärzten und Heilpraktikern durchgeführt werden.
  • Stoßwellentherapie: Auch Stoßwellen können als Hilfsmittel zur Behandlung von Triggerpunkten eingesetzt werden. Bei dieser Methode werden Stoßwellen gebündelt auf die Triggerpunkte abgegeben und lösen diese auf. Die Stoßwellentherapie empfiehlt sich besonders zur großflächigen Anwendung oder bei Triggerpunkten, die sehr tief liegen, so dass sie nur schwer erreichbar sind

Unabhängig von der gewählten Methode ist eine Triggerpunkt-Therapie meist nicht schmerzfrei für den Patienten. Während der Behandlung kann der Patient jedoch im engen Austausch mit dem Therapeuten selbst beeinflussen, wie hoch und entsprechend schmerzhaft die Druck-Intensität sein wird. Nach Ende der Sitzung lässt der Behandlungsschmerz schnell wieder nach und der Patient verspürt keine länger währenden Beeinträchtigungen.

Wann kann eine Triggerpunkt-Behandlung angewendet werden?

Nach eingehender Untersuchung und Beurteilung des jeweiligen Einzelfalls kann eine Triggerpunkt-Behandlung in folgenden Fällen eine mögliche Option sein:

  • Bei chronisch fehlbelasteter Muskulatur durch einseitige berufliche Tätigkeiten wie Bandarbeit oder Sitzen am Schreibtisch
  • Bei Kopfschmerzen, Rückenschmerzen oder Ischias-Schmerz
  • Bei Zerrungen oder Sportverletzungen
  • Bei Schmerzen aufgrund von strukturellen Veränderungen des Skelettes, wie zum Beispiel einer Hüftarthrose oder einer Wirbelsäulenverbiegung
  • Bei akuter Überdehnung der Halsmuskulatur (Schleudertrauma) nach einem Autounfall
  • Zur Schmerzlinderung in der Reha, wie etwa nach einer Hüft-Operation

Wie wird eine Triggerpunkt-Behandlung in die Reha integriert?

Die Triggerpunkt-Behandlung ist eine effektive und nebenwirkungsarme Therapieform. Ihre schmerzlindernde Wirkung macht sie zu einer guten Ergänzung der klassischen medikamentösen Schmerztherapie. Im Medical Park Humboldtmühle wird die Behandlung von Triggerpunkten beispielsweise bei Patienten eingesetzt, die sich gerade von einer Hüft-OP erholen. Da die Reha mittlerweile schon wenige Tage nach der Operation beginnt, ist die Schmerzlinderung in dieser frühen Rehabilitationsphase ein wichtiges Thema. Ziel ist es natürlich, die Menge der gegebenen Schmerzmittel und die Dauer der Einnahme so gering wie möglich zu halten. Triggerpunkt-Therapie kann hier einen wesentlichen Beitrag zur Steigerung des Wohlbefindens leisten und die Patienten auf ihrem Weg unterstützen, schmerzfrei und beweglich ihren Alltag zu meistern.