Was ist ALS?

 

ALS – die Amyotrophe Lateralsklerose – ist eine Erkrankung des zentralen und peripheren Nervensystems, deren Ursache bisher unbekannt ist. Geschätzte 1.000 bis 2.000 Menschen in Deutschland erhalten jährlich die Diagnose „ALS“. Das motorische System, das Muskeln und deren Bewegung steuert, erkrankt dabei sowohl an den Nervenzellen der Hirnrinde, als auch an den Nervenfasern direkt im Muskel. Dies führt zu Lähmungen und Zuckungen an Armen und Beinen, sowie zur Lähmung der Atemmuskulatur. Der Krankheitsverlauf variiert je nach Patient. In der Regel dehnt sich die Krankheit über immer mehr Körperregionen aus und führt zu einer zunehmenden Atemschwäche. Die Lebenserwartung ist verkürzt.

Was sind typische ALS-Symptome und welche Folgen bringt die Amyotrophe Lateralsklerose mit sich?

  • Muskelschwund (Atrophie) und Muskelschwäche (Paresen), anfangs hauptsächlich an der Muskulatur der Hand und des Unterarms auf einer Körperseite
  • Spätere Ausweitung der Symptome auf die andere Körperhälfte und Beine
  • In selteneren Fällen Beginn der Symptome an der Fuß- und Unterschenkelmuskulatur
  • Spastische Lähmungen
  • Schmerzhafte Muskelkrämpfe und unwillkürliche Muskelzuckungen (Faszikulationen), besonders im Frühstadium
  • verwaschene Sprache, Schluckstörungen oder Kehlkopflähmungen (Bulbärparalyse)
  • Selten Beeinträchtigungen der geistigen Leistungsfähigkeit

Welche Therapie wird bei einer ALS eingesetzt?

Aufgrund ihrer immer noch unbekannten Ursache existiert bisher keine Therapie, die die Amyotrophe Lateralsklerose heilen oder am Fortschreiten hindern kann. Die gängige Behandlung der ALS gliedert sich in zwei unterschiedliche Therapie-Bereiche:

Neuroprotektive Therapie

Aktuell ist nur ein Medikament zur ursächlichen Therapie der ALS zugelassen. Die Substanz namens Riluzol vermindert die Schädigung von Nervenzellen durch den Botenstoff Glutamat. Analysen haben gezeigt, dass Patienten damit länger in den früheren Stadien der Erkrankung verbleiben und sich die Lebenserwartung moderat verlängert.

Symptomatische Therapie

Ansonsten konzentriert sich die ALS-Therapie hauptsächlich darauf, Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu erhalten. Zusätzlich zu einer medikamentösen Therapie stehen Betroffenen in spezialisierten Einrichtungen vielfältige Beratungsangebote zur Verfügung. Außerdem finden Sie dort Unterstützung im Umgang mit Heil- und Hilfsmitteln wie z.B. mit Rollstühlen, technischen Atemhilfen und Kommunikationshilfen.

ALS-Reha – was kann getan werden?

Erklärte Behandlungs- und Rehabilitationsziele bei der ALS sind die Verbesserung von Lebensqualität, das Erleichtern der Alltagsbewältigung und das Ermöglichen der Teilhabe am sozialen Leben für die Betroffenen. Je nach Krankheitsverlauf geht es außerdem darum, die jeweiligen Funktionen zu stabilisieren und so lange wie möglich zu erhalten. In der ALS-Reha lernen Betroffene außerdem, wie sie Einschränkungen im Alltag durch Hilfsmittel richtig kompensieren können.

Notwendig dafür ist ein maßgeschneidertes Behandlungskonzept, das Experten aus den Bereichen Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie und der psychologischen Behandlung erfordert. Die ALS-Reha sollte entsprechend nur in spezialisierten Einrichtungen erfolgen. Daher hält die Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke (DGM) eine Liste empfohlener Rehakliniken vor, auf der beispielsweise unsere Einrichtungen Medical Park Bad Feilnbach Reithofpark und Medical Park Loipl Bischofswiesen zu finden sind.

Passende Artikel