Was ist ein Reha-Coaching-Car?
Ein Reha-Coaching-Car ist ein speziell konstruiertes Übungsfahrzeug, mit dem Patienten in Reha-Einrichtungen wie dem Medical Park Bad Feilnbach Reithofpark an ihrer Fahrtauglichkeit arbeiten können, um wieder fit für ihren Alltag zu werden. Bei dieser Art von Fahrtraining läuft der Motor des Autos natürlich nicht. Die Fahrt wird nur durch einen großen Bildschirm auf der Motorhaube und verschiedene programmierte Trainingsszenarien simuliert.
Fahrübungen mit dem Reha-Coaching-Car gehören zum breitgefächerten ADL-Training (= Activities of Daily Living), welches eigens von Medical Park konzipiert wurde, um Patienten ideal auf ein möglichst selbstständiges Leben nach der Reha vorzubereiten. Schwerpunktmäßiges Therapieziel ist das Wiedererlernen von Fähigkeiten des täglichen Lebens. Vom Einkaufen im Supermarkt bis hin zum Autofahren und der Teilnahme am Straßenverkehr kann dabei alles realitätsnah, aber in einem sicheren Rahmen geübt werden.
Wann wird das Therapieauto eingesetzt?
Für Patienten, die operative Eingriffe, wie beispielsweise das Einsetzen einer Hüft-TEP, hinter sich haben oder sich von einer schweren Krankheit oder einem Schlaganfall erholen, können selbst die alltäglichsten Tätigkeiten eine echte Herausforderung darstellen. Gerade orthopädische und neurologische Erkrankungen bringen oftmals zahlreiche Einschränkungen mit sich, die eine souveräne Teilnahme am Straßenverkehr erschweren können. Daher richtet sich das Angebot des Fahrtrainings mit dem Reha-Coaching-Car an alle Patienten, die noch in ihrer Selbstständigkeit und Mobilität eingeschränkt sind oder sich unsicher im Umgang mit dem früher alltäglichen Autofahren fühlen.
Wie läuft das Training mit dem Fahrsimulator ab?
Unter Anleitung eines Therapeuten üben Patienten im ADL-Parcours lebensnahe Alltagssituationen aus dem Straßenverkehr, während Fähigkeiten und Fortschritt zeitgleich von zugehörigen Computerprogrammen gemessen werden. Das gibt Sicherheit und sorgt für zusätzliche Motivation.
Rund um das Reha-Coaching-Car können unterschiedlichste Fertigkeiten getestet, ausprobiert und trainiert werden:
- Training des Be- und Entladen eines Fahrzeugs
- Ein- und Aussteige-Übungen rund um den PKW
- Check der grundsätzlichen Fahrtauglichkeit
- Allgemeines Fahrtraining
- Messung von Reaktionszeit & Bremskraft
- Ausweich- und Bremsübungen
Welche Vorteile hat die Therapie mit dem Fahrsimulator?
Für viele Betroffene ist es anfangs schwer, sich einzugestehen: Ehemals selbstverständliche Dinge gehen nicht mehr so einfach von der Hand und manche Fähigkeiten müssen gar komplett neu erlernt werden. Dies kann einerseits dazu führen, dass sich Patienten hinsichtlich ihrer Fahrtauglichkeit gefährlich überschätzen. Andererseits kann eine plötzliche Überforderung durch eine früher alltägliche Situation zu einem Rückzug aus dem aktiven, mobilen Leben führen.
Das Reha-Coaching-Car ist deshalb ein wichtiges Hilfsmittel für die Patienten auf ihrem Weg in einen selbstständigen Alltag nach der Reha. Mit dem Fahrsimulator können unter kontrollierten Bedingungen Berührungsängste und Unsicherheiten im Bezug aufs Autofahren abgebaut und neues Selbstbewusstsein erlangt werden.
Zusätzlich ist das Training mit dem Reha-Coaching-Car eine ideale Möglichkeit, um wichtige Aspekte der Fahrtauglichkeit frühzeitig nach der Reha prüfen und verbessern zu können. Eine behördliche Fahrtauglichkeitsprüfung kann so natürlich nicht ersetzt, jedoch besser vorbereitet angetreten werden.
