Fingergymnastik
in der Reha: für mehr Selbständigkeit
Fingergymnastik nach
einer Schnappfinger-OP
Training der Feinmotorik
Musiker, Gitarrist und Sänger Werner Schmidbauer litt am sogenannten Schnappfinger, einer Art Sehnenscheidenentzündung. Irgendwann machten bei ihm, der so viel Gitarre spielt, drei seiner Finger einfach nicht mehr mit. Sie ließen sich nur noch mit Schmerzen in den Fingergelenken oder gar nicht mehr ausstrecken.
Also ließ er sich an zwei der drei betroffenen Finger operieren, damit sich Sehnen und Muskeln wieder dehnten. Der dritte Schnappfinger war ein halbes Jahr später an der Reihe.
In der orthopädischen Reha-Klinik Medical Park Chiemsee in Bernau-Felden steht Fingergymnastik zusammen mit der Ergotherapeutin Christiane Starnecker auf dem Plan. An einem Therapiebaum übt Werner Schmidbauer Wäscheklammern zusammenzuzwicken, sie auf die unterschiedlich hohen Holzäste zu stecken und wieder abzunehmen. Diese Art von Fingergymnastik fördert die feinmotorischen Bewegungen. Die Fingerübungen sehen leicht aus für jemanden, der noch nie Schmerzen in den Fingergelenken hatte, aber sind fast lebenswichtig für Werner Schmidbauer, dem das Gitarrespielen nicht nur Beruf, sondern Berufung ist.
Nach der Sehnenscheidenentzündung zurück auf die Bühne
Inzwischen, nach der Reha, ist Werner Schmidbauer längst wieder auf Tournee. Was er immer dabeihat: einen Akupressurstift, mit dem er in den Pausen an den Fingern seiner operierten Hand das Bindegewebe berührt und dabei die „Faszien auseinanderzieht“. Genauso wichtig sind für ihn auch die weiteren Therapiestunden in Bernau. Er weiß ganz genau, dass er ohne die regelmäßige Fingergymnastik in der Reha nicht da wäre, wo er heute wieder ist.
Wir sagen immer: Bei uns sind Sie mehr als ‚nur‘ unser Patient. Wir sehen Sie als selbstständigen und eigenverantwortlichen Partner unserer Ärzte und Therapeuten.
Fingergymnastik bei halbseitiger Lähmung
nach einem Schlaganfall
Regelmäßiges Training in der Reha für mehr Selbständigkeit
Mit 86 Jahren erlitt Gerda R. einen Schlaganfall, der sich durch eine halbseitige Lähmung – die sogenannte Hemiparese – ankündigte. Weil sie jahrzehntelang als Krankenschwester tätig war, erkannte sie die Symptome sofort und rief schnell einen Arzt. Trotz dieser raschen und guten Notfallversorgung war ihr Arm noch immer gelähmt, als sie die Schlaganfall-Reha in der Berliner Rehaklinik Medical Park Humboldtmühle antrat.
Sechs Wochen später geht es Gerda R. schon wieder so gut, dass sie sich größtenteils selbst versorgen kann – nicht zuletzt das Ergebnis ihrer unermüdlichen Fingergymnastik-Übungen im Armstudio der Klinik.
Wieder selbständig trotz Hemiparese, dank Fingergymnastik
Regelmäßig sitzt Gerda R. im Armstudio an einem Tischchen und trainiert. Bei diesen Arm- und Fingerübungen greift sie zum Beispiel das Gerät, das auf dem Tisch im Therapieraum angebracht ist, und schiebt einen schweren Block langsam nach oben und nach unten. Nach einer kurzen Pause schließlich nach rechts und nach links. Einhundert Wiederholungen sind gefordert. Gerda R. führt die Bewegungen langsam aus, denn ihr Physiotherapeut hat den Widerstand so eingestellt, dass seine Patientin sich ein bisschen „plagen“ muss.
Wir kennen das ja alle von uns selbst: Wenn wir Dinge tun, die uns nicht reizen, werden wir nicht besser darin.
Laut Josephin Gerstmann, der Therapieleiterin im Medical Park Berlin Humboldtmühle sollte der Reha-Trainingsplan an die individuelle Leistungsgrenze angepasst werden. Tägliche Fingergymnastik und ein adäquates Training sorgen so dafür, dass die Patienten wieder selbstständiger und unabhängiger werden.
Dieser Artikel entstand mit beratender Unterstützung von Josephin Gerstmann, Leiterin Therapie im Medical Park Berlin Humboldtmühle.
